Ich bin hetero. Warum also habe ich ja gesagt, als mich ein schwuler Typ im Zug um ein Date bat? Und wieso freue ich mich so darauf, ihn wiederzusehen?
Okay, nochmal von vorn …
Ich dachte, ich wäre hetero, die ganzen sechsundzwanzig Jahre meines bisherigen Lebens. Ich bin mit Frauen ausgegangen, habe mit Frauen geschlafen. Und ja, gelegentlich habe ich mich gefragt, wie es wäre, mit einem Kerl zu experimentieren. Haben wir doch alle, oder? Wenigstens ein, zwei Male? Allerdings habe ich nie mehr getan, als kurz mal darüber nachzudenken.
Aber nach der Unterhaltung mit ihm …
Ich weiß immer noch nicht, warum ich ja gesagt habe. Er hat nicht einmal mit mir geflirtet – na ja, jedenfalls nicht sehr. Wir haben uns nur unterhalten. Und dann hat er mich um ein Date gebeten.
Okay, ich würde also eine neue Erfahrung machen. Damit kann ich umgehen. Aber was, wenn er mit mir schlafen will? Was dann?
Ich bin nervös. Ich bin verwirrt. Und was das Hetero-sein angeht …
Ja, ich fange an, das zu hinterfragen. Sehr sogar.
Und ich kann es kaum abwarten bis Samstag, wenn ich ihn wiedersehen werde.